sailpark - Hügelsheim
Halle & Dienstleistungen für Segler
GfK-Flächen brauchen materialspezifische Pflege - sie sind nicht so ressitent wie es zunächst scheint. GfK, Gelcoat und Lack werden z.B. auch von Säuren und Laugen angegriffen: die Oberfläche wird porös. Die Beständigkeit und Haltbarkeit von GfK hängt in ganz besonderem Maße von der Wasserdichtigkeit des Gelcoats ab. Beschädigung, Alterung, falsche Reinigung und mangelhafte Konservierung sind die primären Ursachen für frühzeitiges Versagen der Wasserdampfsperre.
Gelcoat ist grundsätzlich den verschiedensten Witterungseinflüssen ausgesetzt und leidet unter unterschiedlichen Belastungen. Die hauptsächlichen Belastungen sind: UV-Strahlung, Wassereinwirkung, Atmosphärilien (Luftverschmutzungen durch agressive Substanzen wie NOx, SOx, katalytische Substanzen wie Vanadiumpentoxid).
Diese Belastungen lassen das Kunststoffgerüst von Gelcoat korrodieren (verwittern). Durch die Korrosion werden Bindungen der Kunststoffgerüstes zerstört, Füllstoffe und Pigmente werden nicht mehr festgehalten und es kommt zur so genannten Kreidung, weißliche, lose Beläge liegen auf der Oberfläche (matte Oberfläche). Diese müssen entfernt werden, da diese der weiteren Korrosion Vorschub leisten. Die Verschmutzungen auf GfK, Gelcoat oder Lackschichten reichen vom normalen Staub bis zur handfesten Industrieverschmutzung durch Ruß, Öl oder Abgase. Staub und “normaler” Straßenschmutz stellen hier kein Problem dar. Kritisch wird es bei der Entfernung von öl- oder fetthaltigen Verschmutzungen. Öle und Fette lassen sich am besten mit Laugen entfernen. Laugen verhalten sich allerdings kritisch bei organischen Oberflächen wie Lacken und Gelcoat. Lacke ähneln in ihrer Struktur den Fetten, sie werden durch Laugen angegriffen (früher wurde Lack von Holz abgelaugt). Im Bootsbau eingesetzte Polyester- und Epoxidharze verhalten sich aufgrund ihrer chemischen Struktur wiederum wie Lacke (Kunstharzlacke werden häufig auf Polyester- oder Epoxidbasis hergestellt).
Saure Reiniger sollten nicht eingesetzt werden, weil sie Metalle und Kunststoffe schädigen können. Metalle werden angelöst, Kunststoffe können teilweise verspröden.
Ein Reinigungsmittel muss schonend und wirkungsvoll die Schmutzarten und Auskreidungen entfernen und darf gesundes Material nicht angreifen. Nach der sorgfältigen und schonenden Entfernung ist das Auftragen einer neuen Opferschicht in Form von z.B. Wachsen unerlässlich.
Bei der herkömmlichen Reinigung werden meist Reinigerlösungen verwendet, die als Abwasser in die Umwelt gelangen, oder es wird eine Vorreinigung der Flächen vorgeschrieben. Biologische Reiniger, wie Essig oder Zitronensäure, sind hierbei nicht ausgenommen. Abhilfe schaffen Reiniger, die ohne Vorreinigung und ohne Wasserspülen eingesetzt werden.
Silikonöle sind grundsätzlich wasserabstoßend, sind aber im Hinblick auf den Verwitterungsschutz denkbar ungeeignet, denn sie sind filmbildend und haben keine kompakte Haftung zum Untergrund, deshalb werden sie von Wasser und Wasserdampf unterwandert. Sichtbar wird dies durch Schmutzschatten und Schlieren, die unter der glänzenden Oberfläche erscheinen und durch normale Reinigung nicht mehr zu entfernen sind. Zusätzlich sorgt der feuchte Film zwischen Gelcoat und Konservierung in Verbindung mit UV-Strahlung für eine beschleunigte Korrosion der Oberfläche und erreicht damit das Gegenteil von dem was erreicht werden sollte. Silikonöle sind nicht haltbar, sie verdunsten, wenn auch langsam, hinterlassen keine Schicht, sondern nur einen “Ölfilm”, der mechanisch nicht belastbar ist. Der Konservierungsschicht fallen hierbei zwei Aufgaben zu: die Opferfunktion und die optische Aufwertung. Neben den technischen Anforderungen sind auch behördliche und Umweltaspekte die Beachtung finden müssen.
Entfetten, entölen, alte konservierungsschichten müssen zuverlässig entfernt werden.
Auskreidungen und Aufschichtungen müssen rückstandsfrei entfernt, gesundes Material darf nicht angriffen, alte Konservierungsschichten müssen zuverlässig entfernt werden. Ohne Vorreinigung und ohne Wasserspülen.
Silikonfrei, auch kein noch so kleiner Anteil an Silikon oder Polysiloxan ohne umweltschädliche Lösemittel. Auf Glanz polier- und möglichst lange haltbar.
Stand: 24. Dezember 2015